Wie die Printmedien in andern Ländern steckt Frankreichs Presse in einer schweren Krise: dramatische Auflagenrückgänge, einbrechende Werbeeinnahmen. Der Staats bezahlt jährlich Jahr 400 Millionen Euro Subventionen, wie im Jahresbericht des Office de Justification de la Diffusion (OJD) zu lesen ist.
Ein Opfer der Medienkrise ist beispielsweise «La Libération», 1973 von Jean-Paul Sartre gegründet. Heute ist die Zeitung defizitär und hat angekündigt, 93 Mitarbeitende von 250 zu entlassen.
Im Jahresbericht des OJD mit den Auflagenzahlen französischer Medien wird aufgelistet: Die linke Tageszeitung «Libération» verlor 14,9 Prozent ihrer Auflage, die Sportzeitung «L`Équipe» 11,44 Prozent, das Boulevardblatt «Le Parisien» über zehn Prozent. «Le Monde» fiel um 4,4 Prozent.
Offenbar reicht die generöse Presseförderung des Staates nicht mehr aus, um die Verluste - bei «Libération» sollen es täglich 22 000 Euro sein - auszugleichen. Jahr für Jahr subventioniert der französische Staat die Presse mit 400 Millionen Euro.
Und das, obwohl die öffentlichen Kassen leer sind. Die renommierte Tageszeitung «Le Monde» hat nach Angaben des Ministère de la Culture et de la Communication 2012 18,7 Millionen Euro Unterstützung erhalten. Auf Platz zwei folgt die konservative Tageszeitung «Le Figaro» mit 18,3 Millionen Euro.
Die chronisch defizitäre Regionalzeitung «Ouest France» erhielt knapp zwölf Millionen Euro. Der Staat finanziert jedes Exemplar der Zeitung mit 46 Cent. Das ist fast ein Drittel des Verkaufspreises.