Die in die Krise geratene «Frankfurter Rundschau» (FR) wechselt ihre Chefredaktion aus. Den bisherigen Chefredaktoren Jochen Siemens (54) und Hans-Helmut Kohl (51) seien Aufgaben im Korrespondentennetz im Ausland angeboten worden. Das teilte der Verlag der FR am Dienstag mit. Neuer Chefredaktor wird der 48-jährige Wolfgang Storz, der bisherige stellvertretende Chefredakteur und Leiter des Ressorts «Seite 3». Als seine Stellvertreter rückten Jürgen Metkemeyer und Stephan Hebel in die Chefredaktion auf. Über den Wechsel an der redaktionellen Spitze der FR war in der Branche schon wiederholt spekuliert worden. Die überregionale, linksliberal orientiere Zeitung ist wegen eines drastischen Einbruchs im Anzeigengeschäft in die Krise geraten und kämpft Medienberichten zufolge ums Überleben.
Die Hausbanken der FR, die Dresdner Bank und die Frankfurter Sparkasse, haben der Zeitung eine weitere Kreditlinie bewilligt und einen Generalbevollmächtigten eingesetzt, der den Sanierungskurs begleiten soll. Verlagsleiter Utz Grimmer bestätigte am Dienstag, dass die Zahl der Mitarbeiter bis Ende 2003 auf rund 1200 Mitarbeiter sinken soll von noch 1640 Mitarbeiter Anfang 2001. Bis Jahresende sollten weitere 90 betriebsbedingte Kündigungen ausgesprochen werden, nachdem im September bereits 50 Mitarbeitern gekündigt worden war.
Dienstag
15.10.2002