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Sonntag
18.10.2009

Zum Abschluss der Frankfurter Buchmesse ziehen die Veranstalter trotz leichtem Besucherrückgang eine positive Bilanz. «Viele Verleger haben diese Messe als die beste seit langem empfunden», lässt sich Messe-Direktor Jürgen Boos in einer Mitteilung vom Sonntag zitieren. «Die Gespräche waren intensiver denn je, die Atmosphäre konzentriert und ruhig», so Boos.

Bis Samstag waren 227 164 Besucher auf der Buchmesse. Das sind 3,8 Prozent weniger als im vergangenen Rekordjahr 2008. Nimmt man den Sonntag hinzu, sind dieses Jahr nach ersten Schätzungen 290 000 Menschen an die Messe gekommen. Rund 7300 Aussteller (Vorjahr: 7373) aus 100 Ländern hatten mehr als 400 000 Titel angeboten, darunter 124 000 Neuerscheinungen.

Die fünf Messetage waren stark geprägt von der Debatte über den Ehrengast China. «Intensiv ist in dieser Woche über die chinesische Kultur, die Widersprüche des Landes und die notwendige Meinungsfreiheit in China diskutiert worden», sagt der Vorsitzende des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Professor Gottfried Honnefelder. «Die Frankfurter Buchmesse hat das Versprechen eingelöst, eine Begegnung und einen Dialog mit den unterschiedlichen chinesischen Gruppierungen der Welt zu ermöglichen», so Honnefelder.

An der diesjährigen Buchmesse ging der «Preis der Hotlist 2009» an Alexander Schimmelbuschs Roman «Blut im Wasser», der bei Blumenbar erschienen ist. Das Preisgeld beträgt 5000 Euro. Zum besten nationalen Comic hat eine Publikumsjury Ralf Königs «Prototyp» gewählt. König erhielt für seine Version der Schöpfungsgeschichte am Samstag auf der Frankfurter Buchmesse einen von sieben «Sondermann»-Preisen.

Wie die Zeitung «Der Freitag» berichtete, wollen die kleinen Verlage in Deutschland einen eigenen Buchpreis ins Leben rufen. Ein «publikumswirksamer Independent-Buchpreis» soll für Herbst 2010 erstmals ausgeschrieben werden.