Die Frankfurter Buchmesse 2020 ist wegen Corona ins Netz verbannt worden. Es gab Workshops und abgesicherte Treffen mit insgesamt nur 250 Branchenvertretern.
Jetzt will Frankfurt für die Messe 2021 voll auf «Durchstarten» mit einer Bücherschau auch für Besucher setzen. Das hat Buchmesse-Direktor Juergen Boos in einem Interview mit der «Allgemeinen Frankfurter Zeitung» verraten.
Anmelden dürfen sich Aussteller ab sofort. Geplant sei eine «physische Messe mit digitalen Angeboten». Die Veranstaltungen sollen aber «entzerrt» werden. Da in normalen Jahren über 100'000 Besucherinnen und Besucher am Wochenende die Messe stürmten, sollen die Publikumstage diesmal bereits Freitag beginnen. Bisher war dieser Tag dem Fachpublikum vorbehalten.
Für seinen Entscheid hat Boos mit 25 Direktoren anderer Buchmessen gesprochen. «Wir alle wollen für unser Publikum da sein. Und alle blicken auf Frankfurt, als internationalstes Branchenereignis, als Leitmesse. Auch deswegen war es an der Zeit, dieses Signal zu setzen, gleichzeitig mit der Wiedereröffnung des Buchhandels. Um zu zeigen, dass es weitergeht. Mit der Buchwelt, aber auch mit der Buchmesse.»
Da es für eine Messe wie Frankfurt einen Vorlauf von mehreren Monaten brauche, konnte der Entscheid nicht mehr weiter nach hinten geschoben werden. Die Direktion vertraut aber auf eine eingespielte Partnerschaft mit allen schon bisher Beteiligten. Sollte die Entwicklung der Pandemie es trotz aller Zuversicht nötig machen, dass die Messe abgesagt werden muss, werde man mit den Rechnungen an die Aussteller «grosszügig handeln».
Das Interesse aus der Branche sei deutlich: «Wir brauchen und wollen Frankfurt.»