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Sonntag
11.02.2024

Medien / Publizistik

Frank A. Meyer macht kleine Trippelschritte zu seinem früheren Gegner Christoph Blocher... (Bild: Ringier)

Frank A. Meyer macht kleine Trippelschritte zu seinem früheren Gegner Christoph Blocher... (Bild: Ringier)

Sie, die bekannte Gesellschafts-Journalistin, er, der Doyen des Polit-Journalismus. In der «SonntagsZeitung» treffen sich Michèle Binswanger und Frank A. Meyer zu einem zweiseitigen Interview.

Anlass ist der 80. Geburtstag von Frank A. Meyer, der allerdings auch schon ein paar Wochen zurückliegt. Der Jubilar blickt mit Binswanger auf die letzten Jahrzehnte zurück und zeigt sich ein wenig versöhnlich mit seinem alten Antipoden, Christoph Blocher.

«Wäre es nicht auch möglich», fragt ihn die Journalistin, «einzugestehen, dass er in manchen Dingen vielleicht doch recht hatte?» Wer kann bei einer solchen Fragen Nein sagen? Meyer antwortet der beharrlichen Journalistin, dass Blocher in der «Migrationsfrage» manches richtig vorausgesehen habe.

Die zaghaften Frühlingsgefühle von Meyer überraschen nicht. Schon Michael Ringier tat im Juni letzten Jahres beinahe Unvorstellbares: Im Magazin «Interview by Ringier» plauderten die Milliardäre Blocher und Ringier über ihr liebstes Hobby, das Sammeln wertvoller Bilder.

Schon fast vergessen sind die erbitterten Hoheitskämpfe zwischen der SVP und dem «Blick».

Wie sich die Positionen ändern, zeigt Meyer auch bei einer anderen Frage. Früher habe er die SVP kritisiert, so Binswanger, heute vertrete er rechte Positionen bei der Frage um die Migration. Wie geht das auf? Der 80-Jährige antwortet: «Die Wokenessbewegung ist aus meiner Sicht zutiefst autoritär. Mit links hat das nichts zu tun.»

Bei anderen Fragen weicht der Ringier-Journalist aus: Gerhard Schröder, Ex-Bundeskanzler, Putin-Fan und Ringier-Berater, darf auf die Verschwiegenheit seines Freundes zählen: «Ich bitte Sie um Verständnis, wenn ich mich hier der weiteren Erörterung verweigere.»