Content:

Freitag
31.01.2003

Der Rapperswiler Zirkusdirektor Franco Knie hat vor dem Zürcher Obergericht in einem wichtigen Prozess zum Stellenwert der Satire den Kürzeren gezogen. Eine Fotomontage des Magazins «Facts» habe die Ehre von Knie und seiner früheren Freundin Stéphanie von Monaco nicht verletzt, entschied das Obergericht und kehrte damit einen Entscheid des Zürcher Bezirksgerichts, das den drei beteiligten Journalisten Bussen im Betrag von 7600 Franken sowie Zahlungen an die Kläger im Umfang von 12 000 Franken aufgebrummt hatte.

Anlass des Rechtsstreits war eine im März 2001 erschienene Fotomontage. Die so genannte «Demontage» von Art Ringger (Bild) und Domenico Blass (Text) zeigt Franco Knie, der auf einem Bett liegt und einen Elefantentanga mit Rüssel trägt. Die knapp bekleidete Stéphanie schickt sich an, sich zu ihm zu legen, weil sie «ganz scharf auf Knies neueste Elefantennummer» ist. «Facts» habe sich damit einen zwar geschmacklosen, aber nicht ehrverletzenden Spass erlaubt. Die Bildmontage sei kein Angriff auf den Ruf von Franco Knie und Stéphanie von Monaco, charakterlich anständige Menschen zu sein, befand das Obergericht. Das Bild sei auch klar als Montage erkennbar und habe einen wahren Kern gehabt: Die Beziehung von Franco Knie zu Stéphanie, bei der Sex eine Rolle spielte. Das Bild war nach Ansicht des Gerichts auch «überhaupt nicht pornografisch». Zudem sei keine Bordellszene dargestellt. Die unterlegenen Kläger haben am Freitagabend angekündet, gegen das Urteil Rechtmittel einlegen zu wollen. Was früher war: Saftige Bussen für «Facts»-Journalisten und Prinzessin klagt gegen «Facts»