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Dienstag
01.10.2002

Der französische Telefonriese France Télécom soll unter Führung seines neuen Chefs Thierry Breton einen Weg aus der schweren Finanzkrise finden. Der 47-jährige bisherige Chef des Elektronik-Unternehmens Thomson Multimédia soll am Mittwoch offiziell ernannt werden. Dies sagte am Dienstag ein an den Verhandlungen Beteiligter in Paris. Der bisherige Chef der mehrheitlich staatlichen France Télécom, Michel Bon, hatte Mitte September seinen Rücktritt angekündigt, nachdem die Schulden des Unternehmens auf 70 Mrd. Euro (102 Mrd. Fr.) angestiegen waren. Zur Finanzkrise von France Télécom trugen auch die Schwierigkeiten bei der deutschen Partnerfirma MobilCom bei. Der neue France-Télécom-Chef soll rasch einen Sanierungsplan vorlegen, der auch die am Rande des Zusammenbruchs stehende MobilCom berücksichtigen muss. Auch bei Thomson Multimédia und Bull war Breton in den vergangenen Jahren als Krisenmanager im Einsatz. Nach Informationen des Pariser Wirtschaftsblatts «Les Echos» wurde mit dem Finanzministerium vereinbart, dass mehrere Massnahmen zugleich ergriffen werden sollen. Der «Figaro» berichtete, ein Kreditpaket von 18 Mrd. Euro solle mit Hilfe eines Bankenkonsortiums umgeschuldet werden. Zu den Optionen für eine Entschuldung zählen auch der Verkauf von Anteilen der Mobilfunktochter Orange und eine Kapitalerhöhung bei France Télécom. Siehe auch France Télécom entzieht MobilCom Unterstützung, Telekom verkauft Anteile an Telecom