France Télécom muss eine Strafe von umgerechnet 60 Millionen Franken (40 Millionen Euro) zahlen. Und das, weil der Konzern seine Kundenkartei zu überhöhten Preisen an Konkurrenzanbieter von Informations- und Auskunftsdiensten verkaufte. Das teilte das französische Kartellamt am Samstag mit. France Télécom habe mehrfach kartellamtliche Anweisungen zur Preissenkung ignoriert und durch ihre überhöhten Preise beispielsweise eine Verbilligung von Telefonauskunftsdiensten zum Schaden der Verbraucher verhindert.
Die Wettbewerbshüter kritisierten, dass der Konzern durch sein Geschäftsgebaren «die Entwicklung von Aktivitäten in Konkurrenz zu France Télécom verhindert hat, insbesondere bei Informations- und Auskunftsdiensten». Die Kundenkartei von France Télécom gilt als einzigartige Datenquelle, da das Unternehmen vor dem Ende der Monopolstellung exklusiven Zugang zu Daten von Telefonkunden hatte. Einer Untersuchung des Kartellamts zufolge hatte France Télécom im Jahr 2001 etwa 16,7 Millionen Euro durch den Verkauf der Daten eingenommen, hätte dafür aber nur elf Millionen Euro verlangen dürfen. Das Bussgeld ist eines der höchsten, das in Frankreich je verhängt wurde.
Sonntag
14.09.2003