Content:

Freitag
18.10.2002

France Télécom hat Hoffnungen auf eine schnelle Rettung der Not leidenden Telefonfirma MobilCom zunichte gemacht. Der Pariser Konzern dementierte am Freitag einen Bericht, wonach er bereit sei, MobilCom-Schulden in Höhe von 7,5 Mrd. Euro (11 Mrd. Franken.) zu übernehmen. Auch Angaben, die Franzosen würden weitere 485 Mio. Euro in den Ausbau des UMTS-Mobilfunknetzes der deutschen Firma stecken, wies das Unternehmen «entschieden» zurück. Dagegen hiess es aus MobilCom-Kreisen, ein entsprechender Bericht des «Handelsblatts» gehe «in die richtige Richtung». Die Erwartung einer unmittelbar bevorstehenden Einigung zwischen den zerstrittenen Partnern hatte der MobilCom-Aktie zunächst immense Kursgewinne beschert. Das «Handelsblatt» berichtete am Freitag, von den Franzosen liege eine Absichtserklärung zur Übernahme der Schulden vor. Demnach sei das französische Unternehmen bereit, das UMTS-Darlehen von 4,7 Mrd. Euro, Gesellschafterkredite von 1,01 Mrd. Euro sowie offene Forderungen der Netzausrüster Nokia und Ericsson von insgesamt rund 1,22 Mrd. Euro zu übernehmen. Im Gegenzug verpflichte sich MobilCom, keine Schadensersatzansprüche gegen den 28,5-prozentigen Pariser Anteilseigner aus dem Kooperationsvertrag zu stellen. Um eine Insolvenz zu verhindern, hatte MobilCom Ende September den Ausbau seines UMTS-Netzes in Deutschland auf Eis gelegt. Gleichzeitig kündigte das Unternehmen die Streichung von 1850 der insgesamt 4200 Vollzeit-Stellen an. Alles zu MobilCom im Archiv