Wie steht es ein Jahr nach der Unabhängigkeit im Südsudan um die Pressefreiheit? Die Verfassung garantiert zwar Meinungsfreiheit, dennoch gäbe es Berichte von vereinzelten Übergriffen, Anklagen und Einschüchterungsversuchen gegen unabhängige Journalisten, wie Reporter ohne Grenzen (ROG) am Mittwoch mitteilte. Auf ihrer «Rangliste der Pressefreiheit» führt die Organisation den jüngsten Staat Afrikas aktuell auf Platz 111 von 179.
In Bezug auf die Medien seien im Südsudan keine signifikanten Verbesserungen zu verzeichnen: «Bei einem Besuch in der Hauptstadt Juba sprachen ROG-Mitarbeiter mit Regierungsvertretern, Medienschaffenden und Menschenrechtsaktivisten. Sie berichten von bewaffneten Sicherheitskräften, die die autoritäre Haltung des Sudans weiterhin beibehalten und Journalisten massiv einschüchtern», so ROG. Nachholbedarf bestehe auch bei der Medienregulierung - ein eigenes Mediengesetz existiere bislang nämlich nicht.
Reporter ohne Grenzen fordert die Regierung des Südsudans deshalb auf, Übergriffe strafrechtlich zu verfolgen, die Medien nicht mit patriotischen Argumenten unter Druck zu setzen und ein Mediengesetz zu schaffen, das die Rechte von Journalisten garantiert.