Vom Milchmann, der Spinnerin bis zum hypermodernen Google-Büro: Die Lohnarbeit hat sich in den zurückliegenden 150 Jahren enorm verändert. Die neue Ausstellung im Landesmuseum Zürich «Arbeit. Fotografien 1860 - 2015» zeigt Arbeitswelten im Wandel der Zeit. Eine beachtliche Auswahl historischer Fotografien aus neuen Beständen des Museums dokumentiert dies eindrücklich.
Die Fotografie, deren Geschichte Seite an Seite zur industriellen und später zur digitalen Revolution verläuft, dokumentiert die Veränderungen im Arbeitsleben in vielgestaltiger Weise. Eine Auswahl bisher kaum veröffentlichter Bilder veranschaulicht, wie Berufe entstanden und verschwunden sind, wie die Fabrik die Werkstatt verdrängt und wie später das Büro die Fabrik ablöst.
Die Fotos zeugen auch von der Entwicklung des Handwerkers zum Angestellten, davon, wie das Geschlecht die Arbeit bis heute definiert oder von der Auflösung der Grenzen zwischen Freizeit und Arbeitszeit. Auch die Praxis der Fotografie hat sich verändert, was sich etwa in der Wahl der Sujets, in der Art der Darstellung und im allgegenwärtigen Gebrauch des Mediums im digitalen Zeitalter zeigt.
Zur Ausstellung erscheint eine reich bebilderte Publikation im Limmat Verlag. 17 Beiträge und 200 Fotografien geben Einblicke in die Geschichte der Arbeit und ihrer fotografischen Dokumentation der letzten 150 Jahre.