Content:

Dienstag
06.04.2010

Chinesische Hacker sollen systematisch fremde Netze ausgekundschaftet und geheime Dokumente gestohlen haben. Das schreiben amerikanische und kanadische Wissenschaftler.

Über ein großangelegtes Spionagenetz sollen vor allem Indiens Regierung und Sicherheitsorgane sowie das Büro des Dalai Lama ausspioniert worden sein. Betroffen seien aber auch andere Länder und die Vereinten Nationen, berichten die Forscher.

Aus dem Büro des Dalai Lama, dem religiösen Oberhaupt der Tibeter, seien 1500 E-Mails aus der Zeit zwischen Januar und November 2009 ausgekundschaftet worden.

Die Cyber-Attacken hätten ihren Ursprung im südwestchinesischen Chengdu, schreibt die Forschungsgruppe Information Warfare Monitor von der Universität Toronto und internationale Sicherheitsexperten der Stiftung Shadowserver in ihrem Bericht «Shadows in the Cloud».

In ihrer achtmonatigen Untersuchung sind die Fachleute auf ein komplexes System von Cyber-Spionage gestoßen. Sie bezeichnen es als Schattennetzwerk.

Die chinesische Regierung wies den Vorwurf einer möglichen Verwicklung umgehend zurück. Die Sprecherin des Außenministeriums, Jiang Yu, sagte vor der Presse in Peking, China lehne Cyber-Verbrechen entschieden ab und gehe gegen Hacker vor. Solche Attacken seien ein internationales Problem.