Kurz vor Beginn des Grand Prix von Bahrain am 17. April fordert Reporter ohne Grenzen (ROG) die Regierung der Golf-Monarchie auf, ihre systematische Verfolgung von Journalisten und Onlineaktivisten zu beenden.
Die Repressionen Bahrains gegen Fotojournalisten, Kameraleute und andere Medienschaffende dauern seit dem Beginn einer Protestbewegung im Februar 2011 unvermindert an. Immer wieder werden Journalisten, die über Demonstrationen oder Missstände berichten, unter fingierten Anschuldigungen vor Gericht gestellt und zu teils langjährigen Haftstrafen verurteilt.
«Wenn Bahrain mit der Formel 1 die Blicke der Weltöffentlichkeit auf sich zieht, sollten auch Folter, Willkürjustiz und die Unterdrückung der Pressefreiheit zur Sprache kommen», sagte ROG-Geschäftsführer Christian Mihr. Sein Wunschdenken geht wie folgt weiter: «Die inhaftierten Journalisten und Blogger müssen sofort freikommen, Verfolgung und Schikanen auch gegen viele weitere müssen ein Ende haben.»
Ende Januar entzogen die bahrainischen Behörden 72 Bahrainern die Staatsbürgerschaft - «zum Schutz der nationalen Sicherheit» und ohne Anhörung oder rechtsstaatliches Verfahren. Ihnen wurde unter anderem vorgeworfen, sie hätten einen befreundeten Staat beleidigt, Falschinformationen verbreitet und über soziale Medien Spione angeworben. Auf der Rangliste der Pressefreiheit belegt Bahrain Rang 163 von 180 Staaten.