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Donnerstag
06.01.2022

Medien / Publizistik

Die NZZ nannte das Förderpaket «Lex Republik»

Die NZZ nannte das Förderpaket «Lex Republik»

Bei der «Republik» ist man uneins darüber, wie man es mit der geplanten Medienförderung halten soll. Nun sollen die Abonnenten und Abonnentinnen Farbe bekennen.

«Wir sind etwas ratlos, welche Parole wir fassen sollten», schreibt die Genossenschaft Project R am Mittwoch in ihrem Newsletter. Es gebe für ein Ja wie für ein Nein gute Gründe, aber für beides keine hervorragenden. Die Redaktion sei «gespalten».

«Das Mediengesetz ist eine Zangengeburt. Es ist ein typisches Kompromisspaket mit zusammengewürfeltem Inhalt: gute Ideen, schlechte Ideen, keine Ideen und purer Lobbyismus.»

Deshalb hat man sich an der Sihlhallenstrasse dazu entscheiden, die «Verleger und Verlegerinnen» zu befragen. Ist ja auch eine gute Gelegenheit, den Draht ein bisschen zu pflegen.

Das Fassen der Abstimmungsparole sei auch ein Probelauf für den Fall, dass das Mediengesetz angenommen wird. Dann nämlich werde «die bisher wichtigste Abstimmung» unter den Abonennten und Abonnentinnen der «Republik» stattfinden. «Mit der Frage: Soll unser Unternehmen die Subventionen annehmen – oder nicht?» Dann werde es wahrscheinlich um ein paar Millionen Franken gehen. 

Die NZZ, die selbst von einem Ja am 13. Februar profitieren würde, nannte das neue Mediengesetz einmal «Lex Republik». 

Das Werweissen beim Online-Magazin spiegelt sich auch in einem «Memorandum für eine optimal komplexe Entscheidungsfindung», worin das Für und Wider abgewogen wird: «Die offizielle Hoffnung der viel zu vielen Macher hinter dem Gesetz ist, dass in sieben Jahren Aufrechterhaltung der alten Struktur etwas Vitales, Neues, Digitales wachsen kann. Doch 20 Jahre Krise sagen, dass man die Wette gewinnen wird, wenn man darauf setzt, dass in diesen sieben Jahren vor allem nur zwei Dinge gelernt werden: Jammern und Lobbyieren

Und dass man nach diesen sieben Jahren den Witz über Bauern auch über Verlagsleute erzählen werde: «Warum haben Schweizer Verleger keine Achsel­haare? – Weil ihnen der Staat so oft unter die Arme greift.»