Der Untergang der Publicitas zieht auf Verlagsseite weiteren Schaden nach sich: Das «Giornale del Popolo» wird am Samstag, 19. Mai, eingestellt. Der Verleger hat am Donnerstag die Bilanzen bei der zuständigen Behörde in Lugano deponiert.
Nach der Trennung vom «Corriere del Ticino» setzte die Tessiner Tageszeitung «Giornale del Popolo» seit Anfang Jahr wieder auf die Dienste der Publicitas. Ein folgenschwerer Entscheid, wie sich nun herausstellt.
«Als Folge der Unruhen bei der Publicitas in Opfikon – in Liquidation – hat sich für das ´Giornale del Popolo`, das entscheidend von diesen Werbeeinnahmen, die nun wegfallen, getragen wird, die Situation entwickelt, dass die Bilanzen heute beim Bezirksgericht Lugano hinterlegt werden mussten.» Dies schreibt der Verleger in einer Mitteilung, die am Donnerstag an die Tessiner Medien verschickt wurde.
Die Tageszeitung werde am kommenden Samstag eingestellt. «In diesem schwierigen Moment möchte der Bischof allen Mitarbeitenden seine tiefe Dankbarkeit für ihren grosszügigen und beharrlichen Einsatz aussprechen», schreibt der Verleger, Bischof Valerio Lazzeri, weiter.
Nun gehe es darum, die negativen Folgen der erzwungenen Schliessung soweit wie möglich abzufedern. Sobald das weitere Vorgehen feststeht, soll ein Informationsanlass für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des «Giornale del Popolo» angesetzt werden.
Die katholische Tageszeitung erschien am 21. Dezember 1926 zum ersten Mal. Heute hat die Zeitung eine beglaubigte Wemf-Auflage von 10 041 Exemplaren.