Die französische Nationalbibliothek (BNF) steht in Verhandlungen mit dem Internetkonzern Google über die Digitalisierung ihrer Bestände. Lise Bissonnette, ehemalige Leiterin der Nationalbibliothek Quebecs, unterstreicht in der französischen Tageszeitung «Le Monde» die weltweite Bedeutung der Digitalisierungsbestrebungen der grossen Nationalbibliotheken: «So enorm die Summen auch scheinen, die Google in Aussicht stellt, um die `Erstgeburtsrechte` über das Kulturgut der Bibliotheken zu kaufen, sie werden letztlich nur wie ein Linsengericht erscheinen. Die Debatte wird nur nützlich gewesen sein, wenn sie die Staaten dazu bringt, eine Förderungsstrategie für die Digitalisierung ihrer zahlreichen Kulturgüter zu erarbeiten. Zwar handelt es sich hierbei um die tugendhafte Bestätigung des Ideals der `kulturellen Vielfalt`, doch ist diese Thematik die brennendste und seltsamerweise die in der 2005 von der Unesco zu diesem Thema verabschiedeten Konvention am meisten übergangene.»
Dienstag
20.10.2009



