Montags gibt es in der deutschen Presse demnächst weniger aktuellen Lesestoff. Dafür samstags umso mehr. Denn auch das Magazin «Focus» wird zum Jahreswechsel seinen Erscheinungstag verändern.
Das gedruckte Magazin wird samstags verfügbar, die digitale Ausgabe schon freitags abrufbar sein. Der Redaktionsschluss des Magazins ist künftig folglich am Donnerstag. Zum 1. Januar soll die Umstellung problemlos vonstattengehen, was dem Burda-Verlag auch deshalb gelingt, weil er das Magazin selbst druckt. Der «Focus» wird, wie es heisst, von Burda Druck weiterhin in Offenburg im Tiefdruckverfahren gesetzt, schrieb die «Frankfurter Allegmeine Zeitung» kürzlich.
«Die Wahl des neuen Erscheinungstags kommt sowohl dem journalistischen Konzept von `Focus` als auch den Gewohnheiten unserer Leser entgegen», sagte der Geschäftsführer der Burda News Group, Burkhard Grassmann, auf Anfrage. Auch unter dem neuen Chefredaktor Ulrich Reitz werde die Redaktion «Orientierung und Hintergründe» bieten. Es gebe «Analysen, Ausblick, Meinungen sowie Nutzwert und Nachrichten mit exklusivem Charakter zum Wochenende».
Dies sei eine gute Nachricht auch für die Anzeigekunden, denn das Wochenende sei «erwiesenermassen die Zeit, in der Konsumenten am meisten einkaufen und auch am meisten lesen». Die Mediennutzungsgewohnheiten und die Marktforschung, heisst es bei Burda, deuteten darauf hin, dass am Wochenende besonders viele Zeitschriften gelesen würden. Bei Burda hofft man, dass sich so auch ein leichter Auflagenerholungstrend des «Focus» verstetigt.
Die Überlegungen, mit dem Erscheinen vom Montag auf den Samstag zu wechseln, sollen bei Burda dem Vernehmen nach seit Ende des letzten Jahres schon gereift sein. Sie waren offenkundig auch ein Thema zwischen dem gerade abgelösten Chefredaktor Jörg Quoos und der Geschäftsführung der Burda Media.
Im Februar hatte der «Spiegel» verkündet, zum Jahreswechsel vom Montag auf den Samstag zu wechseln. Damit verlagert sich der Pressewettbewerb Richtung Wochenende. Es beginnt künftig mit dem «Stern» am Donnerstag, samstags folgen «Focus» und «Spiegel», die auch gegen die Wochenendausgaben der Tageszeitungen antreten, tags darauf die Sonntagszeitungen.