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Donnerstag
29.08.2024

Medien / Publizistik

«Die Seite existiert nicht»: Am Mittwoch war die Homepage der «Schweizerischen Ärztezeitung» nicht mehr erreichbar... (Bild: Screenshot)

«Die Seite existiert nicht»: Am Mittwoch war die Homepage der «Schweizerischen Ärztezeitung» nicht mehr erreichbar... (Bild: Screenshot)

Der Wirbel um die «Schweizerische Ärztezeitung» (SÄZ) nimmt eine neue Wendung: Der Ärzteverband FMH hat den Titel übernommen. Der bisher herausgebende Verlag EMH geht auf die Barrikaden.

«Seitens FMH haben wir die SÄZ stets tatkräftig und mit hohem redaktionellem Engagement unterstützt. Die Situation erfordert nun, dass wir neue Lösungen suchen», sagte FMH-Präsidentin und Ex-Nationalrätin Yvonne Gilli auf Nachfrage des Klein Reports. 

Dies werde «selbstredend etwas Zeit in Anspruch nehmen, denn das neue Verbandsmagazin soll klar auf die Bedürfnisse unserer Mitglieder zugeschnitten sein».

Ludwig Heuss, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin am Spital Zollikerberg und Interimspräsident des Verwaltungsrats des Ärzteverlags EMH, wurde am Mittwoch in der «Neuen Zürcher Zeitung» dahingehend zitiert, dass die FMH dem eigenen Verlag «vorsätzlich die Existenzgrundlage entzieht». Sie verbiete es, weitere Ausgaben der SÄZ herauszugeben. Ein Vertreter der Ärztevereinigung im EMH-Verwaltungsrat habe bei einer der letzten Sitzungen gemäss Heuss gesagt, die FMH wolle bestimmen, was in der Zeitung stehe.

Sämtliche 35 Mitarbeitende des EMH-Verlags würden ihre Arbeitsstelle verlieren, schreibt Ludwig Heuss in einem Kommuniqué auf der Hompage des Verlags. Die Homepage der «Schweizerischen Ärztezeitung» selbst war am Mittwoch nicht mehr erreichbar.

Am Mittwoch hat die FMH eine abgespeckte Digital-Ausgabe der SÄZ publiziert. «Sie lesen gerade die erste digitale Ausgabe der SÄZ, nachdem Sie vergangene Woche über unsere Informationskanäle erfahren haben, dass die FMH sich vom EMH-Verlag getrennt hat», schreibt FMH-Präsidentin Gilli im Editorial.

Und weiter: «Sie erinnern sich sicher auch an die letzte SÄZ im gewohnten Kleid, in der Sie im Namen des Verwaltungsrates der EMH aufgerufen wurden, die SÄZ zu retten, indem Sie ein Abonnement abschliessen oder spenden. Von diesem Spendenaufruf wurde auch die FMH überrascht, die zu diesem Zeitpunkt bereits nicht mehr im Verwaltungsrat der EMH vertreten war.»

Die FMH will während eines halben Jahres nur noch die reduzierte Digitalausgabe publizieren. Während dieser Zeit soll der Titel neu konzipiert werden.