Die finnische Regierung hat am Donnerstag die Einführung einer Mediengebühr für alle Haushalte anstelle der jetzigen Fernsehgebühr beschlossen. Die exakte Höhe der Gebühr soll im Herbst 2011 festgelegt werden. Die Tageszeitung «Karjalainen» schreibt in einem Kommentar vom Freitag, die für alle Haushalte gleich grosse Zahlung habe «in ihrer Strenge etwas von einer Steuererhebung.» Im August hatten sich bei einer Umfrage des finnischen Marktforschungsunternehmens Taloustutkimus 62 Prozent der Finnen gegen diese Gebühr ausgesprochen und die geplante Höhe von 175 Euro als zu hoch eingestuft.
«Für den staatlichen finnischen Fernseh- und Radiosender YLE ist die Mediengebühr genial», schreibt jetzt «Karjalainen». Die Zwangsabgabe gewährleiste und stütze seine Finanzierung «in einer Zeit, in der die Mediennutzung einem Wandel unterliegt und vor allem junge Leute das Fernsehen durch das unendliche Angebot des Internets ersetzen.» Eine geräteabhängige Zahlung, so vermutet die Zeitung, «hätte YLE-Radio letzten Endes in eine Finanzkrise gestürzt.»
Freitag
02.10.2009



