Obwohl der Kabelnetzverbund Quickline/Finecom die Aufhebung der Grundverschlüsselung der digitalen TV- und Radiosender beschlossen hat, beurteilt Nicolas Perrenoud, CEO der Finecom Telecommunications AG, die Motion «Sommaruga» skeptisch. Die Berner Ständerätin Simonetta Sommaruga setzt sich dafür ein, dass die Verschlüsselung von «freien Fernsehkanälen im Grundangebot bei der digitalen Verbreitung in Kabelnetzen» künftig verboten und dass «die Konsumenten und Konsumentinnen zu angemessenen Bedingungen Empfangsgeräte ihrer Wahl einsetzen können».
«Wir verstehen die Forderung der Politik, dass im Zuge der Digitalisierung eine Grundpalette von frei verfügbaren Sendern gefordert wird. Es stellt sich aber generell die Frage, wie mit der technologischen Entwicklung auf politischer Ebene umgegangen werden soll», sagte dazu am Dienstag Perrenoud. Solange die Standards im Digital-TV-Bereich nicht festgelegt seien, würden Verordnungen keinen Sinn machen. «Wir gehen davon aus, dass die technologische Entwicklung im Bereich der Übertragungsstandards und der Fernsehgerätetechnik - zusammen mit den Kundenbedürfnissen - zu einer einheitlichen Branchenlösung innerhalb der nächsten drei bis fünf Jahre führen wird», so Perrenoud im Namen des Kabelnetzverbundes Quickline/Finecom.
Politische Forderungen, die nur auf einzelne Übertragungstechnologien abzielten, führten unweigerlich zu einer Wettbewerbsverzerrung. «Wir erwarten von der Politik, für faire Rahmenbedingungen unter den Anbietern der verschiedenen Netzinfrastrukturen (Kabel, Glasfaser, Satellit und VDSL) zu sorgen und den Strukturwandel in der Unterhaltungselektronik nicht zu behindern», so der Finecom-CEO.
Mittwoch
18.08.2010




