Die Filz-Vorwürfe beim RBB lassen die Politiker kreativ werden. Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) zum Beispiel bringt die Idee eines neuen Vorstandsmodells für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk ins Spiel. Zudem will er Teile der Verwaltung von mehreren ARD-Anstalten zusammenlegen.
In einem Gespräch mit der «Süddeutschen Zeitung» spricht er sich auch gegen eine Erhöhung des Rundfunkbeitrags aus. «Ein Einfrieren der Gebühren wäre das richtige Signal angesichts der Belastungen der Menschen durch die Inflation.»
Steigerungen bei Preisen und Tarifen sollten die Sender «durch Konsolidierung und Reformen in den bestehenden Budgets finanzieren». Das Zusammenlegen von Teilen der Verwaltung verschiedener ARD-Anstalten setze Mittel frei für Investitionen in das Programm «oder für eine bessere Bezahlung von freien Mitarbeitenden».
Als Idee für ein neues Vorstandsmodell für ARD und ZDF fragt Lindner: «Muss die Führung auf Dauer bei einem Intendanten liegen oder ist nicht ein Vorstandsmodell denkbar, bei dem der Sprecher jährlich rotiert?»
Es sei höchste Zeit für diese Debatten. Auch in vielen Redaktionen sei das kritische Bewusstsein gegenüber den eigenen Strukturen gewachsen.