Politische Parteien erhalten vor allem aus der Finanz- und Pharmabranche Unterstützung. Dies zeigt eine aktuelle Umfrage der Vereinigung Actares, AktionärInnen für nachhaltiges Wirtschaften bei den Top 20 der Schweizer Börse für die Jahre 2013 und 2014.
Eine Erkenntnis: Die Zahl politisch aktiver SMI-Unternehmen ist über die letzten fünf Jahre hinweg stabil geblieben. Dies ändert sich auch im laufenden Wahljahr nicht. Die Grössenordnung der Parteispenden ist über die letzten fünf Jahren hinweg stabil geblieben.
Geht es um Parteispenden, kommunizieren die Banken am transparentesten: Credit Suisse, Julius Bär und UBS. Versicherungen (Swiss Re, Zurich) und Pharmaunternehmen (Novartis, Roche) dagegen informieren zwar darüber, dass sie an Parteien spenden, halten sich aber mit Informationen und Details zurück.
Im Wahljahr 2015 ist laut den Unternehmen eine Unterstützung im üblichen Rahmen zu erwarten. Allgemein wenig auskunftsfreudig sind die SMI-Unternehmen, wenn es um die Unterstützung der politischen Arbeit von Verbänden geht.
Die Finanzierung der politischen Arbeit von Verbänden durch SMI-Unternehmen liegt mehrheitlich im Dunkeln. Es ist aber anzunehmen, dass die zunehmenden Kosten von Wahlkämpfen und politischen Kampagnen von den Verbänden getragen werden. Nur ein einziges SMI-Unternehmen würde gemäss der Umfrage eine Offenlegungspflicht begrüssen.
Actares fordert, dass börsenkotierte Unternehmen transparent über politische Spenden informieren und das Aktionariat - zumindest in konsultativen Abstimmungen - über Budgets und Richtlinien befragen.