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Donnerstag
12.02.2004

Die Wirtschaftszeitung «Financial Times Deutschland» («FTD») rechnet frühestens aufs Jahr 2006 mit schwarzen Zahlen - trotz deutlich steigender Anzeigenumsätze. Die Zeitung werde nächstes Jahr noch nicht wie ursprünglich geplant die Gewinnzone erreichen, sagte «FTD»-Geschäftsführer Michael Rzesnitzek am Donnerstag in München. Als Grund nannte er die schwachen Anzeigenmärkte. Die «FTD» wolle bei der Auflage 2005 aber die 100 000er-Marke nehmen. Derzeit gehen täglich gut 93 500 Exemplare auf den Markt.

Die Zeitung habe 2003 ihre Anzeigenumsätze um etwa 20% gesteigert und wolle mit einem ähnlichen Plus auch dieses Jahr stärker als der Markt wachsen, sagte Rzesnitzek. Die Zeitung hat allerdings mangels Rubrikenseiten wie etwa für Jobs weniger Anzeigen als andere Blätter. Wie hoch die Verluste sind, wollte der Geschäftsführer nicht sagen. Die «FTD» arbeite aber profitabler als andere überregionale Zeitungen, sagte Rzesnitzek. Die beiden Eigentümer, Gruner & Jahr und der britische Pearson-Verlag, haben für den deutschen Ableger der «Financial Times» noch nie Verlustzahlen veröffentlicht.

Impulse für das Anzeigengeschäft erwarte die «FTD» in diesem Jahr von Fusionen und den sich wieder abzeichnenden Börsengängen. Das Übernahmeringen zwischen den französischen Pharmaunternehmen Sanofi-Sythelabo und Aventis schlage sich schon in mehr Anzeigen nieder, sagte der Geschäftsführer.