Mit schwarzem Humor verabschiedet sich die Redaktion: Als «Final Times Deutschland» (FTD) ist die letzte Ausgabe der «Financial Times Deutschland» am Freitag erschienen. Die übrigen Buchstaben hat die Redaktion einfach aus dem Schriftzug des Titelblatts weggeputzt. Auch farblich bietet die sonst in lachsrosa erscheinende Wirtschaftszeitung einen ungewohnten Anblick: «Endlich schwarz» titelt sie anlässlich ihrer Einstellung nach knapp 13 Jahren in weissen Lettern auf schwarzem Grund.
In ihrer Abschiedsausgabe bietet die FTD ihren Lesern einen Rückblick auf ihre besten Geschichten, die schönsten Illustrationen und ihre grössten Irrtümer. Zudem bietet sie einen Einblick in die Arbeitsweise und das Seelenleben ihrer Redaktionsmitglieder.
Auf einem Foto auf der letzten Seite verneigen sich die Mitarbeiter. Darunter heisst es: «Entschuldigung, liebe Leser, dass dies jetzt die letzten Zeilen der FTD sind. Es tut uns leid. Wir entschuldigen uns vorbehaltlos. Aber: Wenn wir noch einmal von vorn anfangen
dürften - wir würden es jederzeit wieder genauso machen.»
Das Hamburger Verlagshaus Gruner + Jahr hatte am 23. November das Aus der defizitären «Financial Times Deutschland» bestätigt. Die Zeitung schrieb seit ihrer Gründung im Jahr 2000 Verluste. Betroffen sind nach Verlagsangaben 364 Mitarbeiter aus der Gemeinschaftsredaktion der «Gruner + Jahr»-Wirtschaftsmedien, für einige sollen andere Arbeitsplätze im Verlag gesucht werden.
Schon vor einigen Tagen hatte die FTD eine Onlineauktion gestartet, bei der Andenken an die knapp 13-jährige Redaktionsgeschichte versteigert wurden. Bislang wurden 24 700 Euro eingenommen.