Das Zürcher Startup Filmwords will eine Community für alle Social-TV-Nutzer der Schweiz aufbauen. Als Erster Schritt wird das Unternehmen in den nächsten Wochen die App zwap.tv lancieren. Neben der unabhängigen eigenen Plattform strebt Filmwords aber auch die Zusammenarbeit mit anderen Web-TV-Anbietern wie Wilmaa und Zattoo an. «Unsere Netzwerkphilosophie setzt voraus, dass wir mit allen reden», sagte Filmwords-CFO Tobias Asch dem Klein Report. «Der Social-TV-Layer von Filmwords, der auf Teleboy genutzt wird, wird auch auf weiteren Plattformen eingesetzt werden.»
Neben den erwähnten Internet-TV-Anbietern seien die potenziellen Partner vor allem unter den Kabelnetzbetreibern, Medienbrands und TV-Stationen zu finden. «Wir haben auch eine Lösung für Set-Top-Boxen und für Smart TVs in der Pipeline», so Asch. «Und wir hoffen, möglichst viele weitere Plattformen für das First-Screen-Angebot zu gewinnen - je grösser das Netzwerk, desto höher der Nutzen für alle.» Um die Expansion voranzutreiben, hat Filmwords für dieses Jahr drei weitere Plattformen angekündigt. «Die Inbetriebnahme der nächsten Plattform ist für den Mai geplant», gab Asch dem Klein Report bekannt. Den Namen wollte er aber noch nicht verraten.
Die Vermarktung der Plattformen soll über den eigenen Dienst TV Adtracks erfolgen, über den Agenturen und Direktkunden Self-Service-Buchungen abwickeln können. Filmwords will vor allem die zielgruppenorientierte Werbung vorantreiben. «Ein Beispiel: Ein Pizzakurier aus Zürich macht während eines Fussballspiels männlichen Singles zwischen 20 und 35 Jahren im Kreis 4 ein Sonderangebot», erklärt Asch. «Wenn man dieses hochpräzise Targeting noch mit Real-Time-Bidding verknüpft, ist der Case perfekt.» Eine ernst zu nehmende Vermarktung sei aber nur im Verbund mehrerer Plattformen, einem Netzwerk mit Targeting- und Re-Targeting-Möglichkeiten, möglich.
«Wir haben Partnerschaften mit Unternehmen geschlossen, welche Teil des Netzwerks werden möchten, das war in den vergangenen Monaten unser Fokus», sagte Tobias Asch. «Als weitere Partner werden in den kommenden Monaten die Media-Agenturen und Anzeigenkunden dazukommen. Daneben führen wir Gespräche mit potenziellen Investoren für die zweite Investitionsrunde, die im Laufe von 2013 durchgeführt werden soll.»
Noch kann Filmwords seine Ausgabe für Investitionen nicht decken. «Die Partnerplattformen zahlen einen Kostenanteil. Dieser beträgt einen Bruchteil dessen, was sie im Falle einer Eigenentwicklung aufwenden müssten, und deckt unsere effektiven Kosten nicht», sagte Asch. «Wir sind aber bereit, zusammen mit unseren Investoren einen Millionenbetrag zu investieren, um das Netzwerk und die Technologie nachhaltig aufzubauen und die Durststrecke bis zur Rentabilität zu überwinden.»
Sollten weitere Partner - gerade auch Web-TV-Anbieter - auf das Angebot aufspringen, dann sind die Aussichten nicht schlecht. Denn wenn die Community von Filmwords erst einmal diejenigen von Teleboy, Wilmaa und Zattoo zahlenmässig überholt, dann könnte auch in Bezug auf Werbung einiges drinliegen und die Web-TV-Plattformen könnten unter Druck kommen. Denn das Ziel von Filmwords ist klar, sie wollen auch einen Teil der Werbegelder einpacken. «Die Finanzierung wird durch die Vermarktung erfolgen», sagte Asch. «Wir glauben, dass im Grenzgebiet von TV, Digital und Social Media ein enormes Potenzial steckt.»