Die Bühne vor der Leinwand im Solothurner Landhaus reichte am Freitagabend kaum aus, um die Schar der Tänzer, Tänzerinnen und Techniker aufzunehmen, die im und um den Dokumentarfilm «Bödälä - Dance the Rhythm» agiert hatten. 20 Leute plus Produzentin Franziska Reck (Reck-Film) zählte der Beobachter.
Die Zürcher Filmerin Gitta Gsell («Propellerblume») hatte sich auf Tanz- und Festböden begeben - vom Toggenburg bis in die Innerschweiz, von Bürglen bis Belfast - und vier Tanzformen ins Visier genommen. Dabei gelingt es ihr, Rhythmus sichtbar und spürbar zu machen. Ihre Reise führt vom währschaften Festtanz im Dorf zum Wettkampf in Irland (Irish Dance), von artistischer Stepptanz-Darbietung bis zur schöpferischen Weiterentwicklung einer ehemaligen Flamenco-Tänzerin und ihrer Xala-Performance, in der die Beine einen akustischen Boden wie auf einem Xelophon zum Klingen bringen.
Sie wollte die Freude, die Lebenslust der Menschen am Stampfen, Steppen, Springen zeigen, meinte Filmerin Gsell. Auch wenn dem Film insgesamt ein grosser Spannungsboden fehlt, verfehlt er nicht seine Wirkung im Kinosaal. Es geht halt in die Beine - auch den Städtern. Der Applaus, nicht nur des grossen Anhangs, war festwürdig.
Ab 25. Februar geht das urige und doch aktuelle Zeitdokument «Bödälä» auf Kinoreise und ist ein heisser Anwärter auf den Schweizer Filmpreis (Dokumentarfilm) und auf den Prix du Public in Solothurn (zweite Filmaufführung am 25. Januar im Kino Canva um 17.15 Uhr).
Sonntag
24.01.2010



