Es ist die Megaübernahme in der Filmbranche: Amazon übernimmt für 8,45 Milliarden Dollar das Hollywoodstudio Metro-Goldwyn-Mayer. MGM hält unter anderem die Rechte an der «James Bond»-Filmreihe. Der Onlineriese von Jeff Bezos hat für den Deal 8,45 Milliarden Dollar locker gemacht. Das Geschäft muss noch von den Kartellbehörden genehmigt werden.
Mehr als 4000 Produktionen befinden sich im Archiv von MGM. Neben den «007»-Filmen sind es auch Hollywoodklassiker wie «Ben Hur» oder «Rocky» sowie 17'000 Serien und TV-Shows. MGM hat auch einige mit Spannung erwartete Filme in der Vorbereitung, zum Beispiel «House of Gucci» mit Lady Gaga.
Das 1924 gegründete MGM-Studio ist eines der letzten Topstudios aus der der Goldenen Ära in Hollywood, das bisher selbständig bestehen konnte und nicht in einen grösseren Konzern integriert worden ist. Warner Bros. gehört zu AT&T, Fox zum Unterhaltungsriesen Disney, Universal zum Kabelkonzern Comcast und Paramount zum Medienriesen Viacom-CBS.
Der grösste Anteilseigner von MGM ist der Hedgefonds Anchorage Capital, der nach der Finanzkrise ab 2010 in die strauchelnden MGM-Studios investierte.
Wie der Rest der Branche hatte auch MGM in der Corona-Pandemie unter geschlossenen Kinos zu leiden, der Start der Blockbuster-Hoffnung «No Time to Die» aus der «James-Bond»-Reihe musste bereits mehrfach verschoben werden.
Für Amazon ist der Kauf von MGM die zweitgrösste Übernahme in der Konzerngeschichte, wie der Onlineriese bekannt gegeben hat. Nur für den Lebensmittelhändler Whole Foods hat Amazon mehr bezahlt, nämlich rund 14 Milliarden Dollar im Jahr 2017.
Amazon will mit dem Kauf von MGM und seinem Archiv vor allem das Streamingangebot Amazon Prime noch stärker positionieren.
Neben Prime Video betreibt Amazon in den USA auch einen kostenlosen Streamingdienst namens IMDb TV, bei dem Amazon Geld verdient, indem es während Filmen und Serien Werbung einblendet.
