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Donnerstag
04.11.2010

Am selben Abend wurden im Stageone in Oerlikon auch «Zürcher Filme» honoriert, die zumeist ihren Kinoweg noch vor sich haben. 35 Filme sind von der Filmkommission gesichtet und begutachtet worden, wobei Spielfilme den Hauptteil ausmachten. Es wurden nur zwei Kurzfilme eingereicht. Die gesichtete Auswahl bleibt dabei etwas undurchsichtig. Gut, das entsprechende Werk muss etwas mit Zürich zu tun haben, die Stadt muss Film-Schauplatz, Herkunft oder Wohnsitz des Produzenten, des Regisseurs oder der Regisseurin oder Weiteres mehr sein.

Der Kinoflop «Tannöd» von Bettina Oberli erhielt ein Trostpflaster über 20 000 Franken. Ein «Herbstzeitlosen»-Bonus? Noch weniger sinnvoll ist es aus Sicht des Film-Beobachters, Filme auszuzeichnen, die erst noch im Kino gesehen werden wollen wie der Dokumentarfilm «Goodnight Nobody» von Jacqueline Zünd (30 000 Franken) oder «Pizza Bethlehem» von Bruno Moll (Solothurner Filmtage), der übrigens auch einen Berner Filmpreis erhält. 10 000 Franken gingen an «Zu Zweit» von Barbara Kulcsar (Zurich Film Festival), weil sie «Lust am inszenatorischen Risiko» zeige und «ein kraftvolles Spiegelbild des Lebens auf halber Treppe» biete (Jury).

Pure Freude verbreiteten die beiden Produzentinnen Brigitte Hofer und Cornelia Seitler. Maximage GmbH («Hugo Koblet», «Heimatklänge») erhielt den Personenpreis (20 000 Franken). Diese Wahl hatte Hand und Fuss! Die Preisverleihungen gingen überhaupt speditiv über die Bühne, dafür sorgte Daniel Waser als flotter Moderator.

Die unterhaltsamen Zwischenspiele mit Ursus Wehrli solo («Ursus & Nadeschkin» pausieren - sie sass mit rundem Bäuchlein im Zuschauerraum), der sich als spitzfindiger Kinokenner und Erfolgsfilm-Konstrukteur versuchte, und Nina Dimitri als stimmgewaltige Diva nebst der kugeligen Pianio-Clownin Silvana Gargiula waren nett, aber nicht gerade hinreissend. Und so war dann das Auditorium froh, die diversen Büfetts zu testen und zum Small Talk überzugehen - bis zur nächsten Cadrage 2011.