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Donnerstag
28.01.2010

Im Anschluss an die Diskussion im Stadttheater - quasi in eigener Sache - trafen sich die Schweizer Filmjournalisten zu ihrer traditionellen Generalversammlung (GV) in Solothurn. Der Verband der Schweizer Filmjournalisten (SVFJ) zählt zurzeit 116 Mitglieder, die bis auf wenige Ausnahmen aus der Deutschschweiz stammen. An der GV gab der massive Stellenabbau im Bereich der Filmkritik nochmals zu reden, wie der Bericht von Rolf Breiner zeigt.

Aber im Grunde genommen ist man machtlos gegenüber den Massnahmen der Verlage und Chefredaktionen. Zur Sprache kam auch, dass punktuell eine Art Auswahl genehmer Journalisten seitens gewisser Filmverleihe getroffen würde. Das betrifft den Fall Til Schweiger («Zweiohrküken»). Der Produzent, Regisseur und Schauspieler nimmt massiv auf Pressevisionierungen auch in der Schweiz Einfluss und wünscht Filmjournalisten offenbar am liebsten ins Pfefferland. Einen Boykott seiner Filme erachtete man seitens des SVFJ als unrealistisch und nicht durchführbar.

Beat Glur, Vorstandsvorsitzender des SVFJ, empfahl die Erweiterung des Vorstandes um zwei Mitglieder. Die Versammlung nahm die überzeugenden Vorschläge einhellig an. Zu den bisherigen Mitgliedern Nina Scheu und Irene Genhart stossen neu Bettina Spoerri, Filmkritikerin und Kulturvermittlerin, und Christian Jungen hinzu. Der NZZ-Redaktor versprach bei dieser Gelegenheit, die Verhandlungen mit Procinema wieder in Gang zu setzen, was allgemein mit grosser Zustimmung aufgenommen wurde.