«Still und leise stirbt der Filmjournalismus in der Schweiz», schreibt der Verband der Filmjournalistinnen und -journalisten (SVFJ). In wenigen Monaten und von der Öffentlichkeit nahezu unbemerkt sei eine vormals blühende Vielfalt rigoros zusammengestrichen worden, beklagt sich der Verband. Damit verliere die populärste Kultursparte ihre Meinungsmacher.
SVFJ-Präsident Beat Glur nennt im Gespräch mit dem Klein Report Beispiele: Die NZZ habe ihren Stellenetat auf der Filmredaktion ungefähr halbiert, die «Mittellandzeitung» habe eine Stelle abgebaut und der «Bund» fahre künftig mit 30 Stellenprozent im Filmjournalismus, «vorher waren es 70 Prozent».
Zwar treffen Sparmassnahmen und Entlassungen die Journalisten generell, sagt Glur, selber freier Journalist. Trotzdem sieht er den Zustand im Schweizer Filmjournalismus als besonders dramatisch an. «Eine Filmkritik kann auch auf der andern Seite des Globus eingekauft werden, es spielt keine Rolle, wo sie geschrieben wird. Das ist das Gefährliche. Für die Leserbindung spielt es aber eine grosse Rolle, von wem die Beiträge geschrieben sind.»
Der Verband ruft alle Filmschaffenden auf, ihre Meinung kundzutun. «Schreiben Sie uns oder schreiben Sie unseren Medien, bevor wir nichts mehr zu schreiben haben.»
Mittwoch
15.07.2009



