Futterneid und Argwohn spielten für einmal keine Rolle. Die wichtigsten Filmfestivals der Schweiz haben sich einen Ruck gegeben und im Rahmen der 45. Solothurner Filmtage die Gründung eines Vereins annonciert. Wie auf Anfrage des Klein Reports zu erfahren war, hatte man bereits vor zwei Jahren diese Idee angedacht und diskutiert. Alle Filmfestivals hätten sich damals für eine Gründung ausgesprochen, sagte Ivo Kummer, Direktor der Solothurner Filmtage, gegenüber dem Klein Report.
Er war es denn auch, der dieser Idee jetzt neuen Nachdruck verlieh und den Vereinskarren angeschoben hat. Die ersten Sechs - von Solothurn, Nyon und Freiburg über Baden, Neuenburg bis Locarno - wollen die Gründung des Vereins Schweizer Filmfestivals während des Internationalen Filmfestivals in Freiburg im März besiegeln. Weitere interessierte Filmfestivals, etwa Zürich, Winterthur und andere, sind eingeladen, beizutreten.
Der Zweck ist klar: «Es geht ums politische Lobbying», stellt Kummer klar. «Es geht um Subventionen vom Bund, vom BAK, aber auch um Fragen, wie Eintritte bei Festivals gezählt werden sollen.» Mit vereinten Kräften sollen die Bemühungen verstärkt werden, Bundesbeiträge aufzustocken. Etwa nach dem Motto: Einer (eines) für alle! Damit soll auch ein Zeichen für die Öffentlichkeit gesetzt werden.
Filmchef Nicolas Bideau soll laut Kummer von dieser Idee angetan sein, hätte er dann doch einen bestimmten Ansprechpartner. Dass nebenbei ein regelmässiger intensiver Austausch zwischen den Festivals stattfinden wird, versteht sich von selbst.
Sonntag
31.01.2010



