Content:

Sonntag
25.08.2002

Die «Mostra Internazionale d`Arte Cinematografica» (29. August bis 8. September), das älteste Filmfestival der Welt, wird mit dem Schweizer Moritz de Hadeln erstmals von einem Ausländer geleitet. De Hadeln, der bis vor einem Jahr während 21 Jahren der Berlinale vorstand, hatte nur gerade vier Monate Zeit, um das Festival in Venedig vorzubereiten. Als er Ende Juli sein Programm vorstellte, wurde er weitherum gelobt, auch von der italienischen Presse, die ihm bisher kritisch gegenüber stand. Schwerpunkte im offiziellen Wettbewerb «Venezia 59» sind Beiträge aus Europa, den USA und Asien. Eröffnet wird das Festival mit dem US-Film «Frida» von Julie Taymor. Die Regisseurin erzählt darin vom Schicksal der mexikanischen Malerin Frida Kahlo und ihrer schwierigen Beziehung zum Malerfreund Diego Rivera. Bekannte Regienamen im Wettbewerb sind Sam Mendes («Road to Perdition») und Todd Haynes («Far from Heaven», Sergei Bodrov («Bear`s Kiss»), Doris Dörrie («Nackt»), Stephen Frears («Dirty Pretty Things»), Patrice Leconte («L`homme du train»), Rolf de Heer («The Tracker») und Takeshi Kitano («Dolls»). Das Gastland Italien zeigt drei Filme im Wettbewerb, darunter «Un viaggio chiamato amore» von Michele Placido, sowie drei Beiträge ausser Wettbewerb. Ebenfalls ausser Wettbewerb laufen US-Produktionen wie «K-19: The Widowmaker» mit Harrison Ford in der Regie von Kathryn Bigelow, «Blood Work» von und mit Clint Eastwood, oder «The Dancer Upstairs» von John Malkovich mit Laura Morante. In der Sektion «Eventi speciali» läuft der einzige Schweizer Beitrag der diesjährigen Mostra: Der Dokumentarfilm «B come Béjart» des Westschweizer Regisseurs Marcel Schüpbach, ein Porträt des in Lausanne tätigen Choreographen Maurice Béjart, gefilmt anlässlich der Entstehung seiner Tanz-Produktion «Lumière».

Für sein erstes Festival in Venedig hat de Hadeln auch zahlreiche Hollywood-Stars eingeladen: Nicole Kidman, Tom Hanks, Antonio Banderas und Julianne Moore. Erstmals nach 20 Jahren soll auch die italienische Filmdiva Sophia Loren wieder nach Venedig kommen.