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Zum 60. Jahrestag der Genfer Konvention hat sich das Filmfestival von Locarno am Montag mit dem Thema Krieg befasst, zu dem eigens Aussenministerin Micheline Calmy-Rey anreiste und eine Diskussion eröffnete. Engagiert und leidenschaftlich wie meistens begrüsste Festivalpräsident Marco Solari die Bundesrätin und eröffnete die spezielle Veranstaltung. Das Festival halte die Begriffe Courage und Freiheit hoch und böte gern ein Forum für Veranstaltungen zur Genfer Konvention und Arbeiten wie den Dokumentarfilm «Custodi di Guerra», betonte er.

In diesem Dokumentarfilm befasst sich der Bosnier Zijad Ibrahimovic, der seit 1992 im Tessin lebt, mit den kriegerischen Ereignissen im früheren Jugoslawien. Er reflektiert, wie Nachbarn zu Feinden wurden, wie Gewalt eskalierte, Menschenrechte mit Füssen getreten wurden, und wie dieser Krieg tiefe unauslöschbare Narben hinterlassen hat. Sein Film, eine Art Stilleben oder Hörbild mit einer Erzählstimme, ist ein leises Essay gegen Gewalt und Vergessen.