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Mittwoch
28.05.2003

Die Filmvorführungen auf der Piazza Grande von Locarno fallen oft wegen des schlechten Wetters ins Wasser. Ein vierköpfiges Architektenteam hat nun eine Lösung des Problems gefunden: Es möchte eine gedeckte Piazza auf dem See errichten. «Die Piazza Grande allein reicht nicht mehr aus, um den Anforderungen eines internationalen Filmfestivals Genüge zu leisten», schrieben die Architekten Livio Vacchini, Luigi Snozzi, Mauro Vanetti und Eloisa Vacchini in ihrem Manifest, das sie der Stadt Locarno und den Medien zukommen liessen. «Die Zuschauer werden zusammengepfercht, haben eine schlechte Sicht, finden oft keinen Platz. Und wenn es dann noch regnet, ist die Tragödie perfekt», lautet das vernichtende Fazit über die Piazza Grande. Die Architekten befürchten, dass das Festival unter diesen Umständen entweder redimensioniert werden muss oder in eine andere Stadt abwandert.

Zur Lösung des Problems schlagen sie eine schwimmende Plattform im Hafen von Locarno vor. Während den Filmvorführungen könnten dort bis zu 10 000 Zuschauer Platz finden. Selbst wenn es regnen sollte, sässen die Filmfans im Trockenen, denn die Architekten möchten ein System einbauen, das eine rasche Überdachung der Piazza ermöglicht. Zudem soll es auf der Plattform ein Foyer, ein Restaurant sowie eine Schiffanlegestelle geben. Die Promotoren geben zu, dass ihr Projekt noch wenig ausgereift ist. Sie hoffen aber, mit dieser Idee eine Diskussion über die Zukunft des Festivals und des Standortes Locarno auszulösen.