Content:

Sonntag
07.12.2003

Der US Filmindustrieverband MPAA ist vor einem Bundesrichter in New York gegen unabhängige Studios unterlegen. Damit erhalten diese grünes Licht für die Versendung von Videobändern, so genannten «Screenern», an Filmpreis-Juroren. Nach US-Medienberichten will der Verband, dem die grossen Hollywood-Studios angehören, allerdings in die Berufung gehen. Bekanntlich sollten nach einem Beschluss der MPAA in diesem Jahr erstmals keine Videokopien an Film-Juroren verschickt werden; aus Angst, dass Kinofilme noch vor der Premiere in die Hände von Videopiraten gelangen.

Die Independent-Filmer machten vor Gericht geltend, dass sie existenziell darauf angewiesen seien, den Juroren ihre Filme sozusagen in den Briefkasten zu stecken. Nur die grossen Produktionsfirmen könnten dank ihrer Millionen-Werbebudgets auch ohne den Kopienversand genügend Aufmerksamkeit für ihre Filme erzeugen.

Prominente Schauspieler, Regisseure und Filmschaffende hatten mit stürmischen Protesten reagiert, als das Versandverbot im September bekannt wurde. Der Verband der Filmkritiker von Los Angeles sagte darauf hin die Preisverleihung für die besten Filme des Jahres 2003 ab.