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Montag
08.10.2018

Medien / Publizistik

Oleg Senzow 2015 im Gefängnis

Oleg Senzow 2015 im Gefängnis

«Der Strafgefangene Oleg Senzow hat schriftlich erklärt, er werde Essen zu sich nehmen.» Das gab die Strafvollzugsbehörde am Freitag zum fünfmonatigen Hungerstreik des ukrainischen Regisseurs bekannt.

Der in Russland inhaftierte Filmemacher protestierte damit gegen die Inhaftierung von Gefangenen aus der Ukraine, die sich gegen den russischen Einmarsch und die Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim wehrten. Der stark abgemagerte 42-Jährige hat per Tropf Nährstoffe erhalten.

Um einer Zwangsernährung im Gefängnis zu entgehen, habe sich Senzow zum Abbruch entschieden, wie sein Anwalt vor russischen Medien erklärte. Man habe ihn überzeugen können, «dass er leben müsse», so der Anwalt. «Und, dass das Leben weitergeht.»

Im Mai 2014 ist der bekannte Dokumentarfilmer auf der Krim festgenommen worden und im August 2015 wegen angeblicher terroristischer Aktivitäten und Waffenhandel zu 20 Jahren Haft verurteilt worden. Oleg Senzow bestritt die Vorwürfe.

Im Gefängniskrankenhaus werde er nun mit einer speziellen Diät ernährt und sobald es ihm besser gehe, komme er wieder ins Gefängnis.

Auch der am Freitag am Zurich Film Festival aufgetretene Johnny Depp hat sich an einer breitangelegten Solidaritätskampagne engagiert. Neben dem Hollywood-Star sind viele Schriftsteller wie Stephen King und Schauspielerinnen wie Isabelle Huppert aktiv. Der französische Präsident Emmanuel Macron hat direkt beim russischen Präsidenten Wladimir Putin interveniert.