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Montag
14.01.2002

Der Chef der Sektion Film im Bundesamt für Kultur, Marc Wehrlin, bricht zu neuen Ufern auf. Nach einer mit Filmgesetz und Subventionserhöhung turbulenten Zeit will er im 2002 neue Projekte in Angriff nehmen. Nachdem der Filmkredit des Bundes 2001 zuerst auf 25 Millionen und jetzt auf 30 Millionen Franken erhöht wurde und dazu bis 2004 weitere Erhöhungen bis insgesamt 36 Millionen Franken geplant sind, ist die Zielvorgabe der Sektion Film beinahe erfüllt. Kurz- und Dokumentarfilme gehören nicht mehr zu Wehrlins Sorgenkinder, Kinofilme sind aber nach wie vor problematisch. «Damit ein Erfolg überhaupt möglich ist, müssen wir zehn Filme pro Jahr herstellen.» Mit den zusätzlichen Geldern sollen, so Wehrlin, nicht mehr Filme als bisher entstehen, sondern die einzelnen Projekte mit mehr Mitteln ausgestattet werden. Das neue Filmgesetz, Wehrlins «Werk» sozusagen, wird im Frühling in Kraft treten. Es ist die einzige gesetzliche Verordnung in Europa und soll eine staatlich garantierte Angebotsvielfalt, eine Art Kulturkartell, ermöglichen. Nebst Finanz- und Rechtsaufgaben, möchte sich der Filmchef der Förderung des Filmnachwuchses widmen: Die Stundenpläne der Filmschulen sollen erweitert werden: «Wir brauchen nicht nur Regisseure, sondern Spezialisten in den verschiedenen Bereichen der Filmentstehung», sagte er in einem Gespräch mit der SDA. Ein Patentrezept für mehr Erfolg gibt es nicht, das weiss auch Wehrlin. Die definitiv eingeführte erfolgsabhängige Förderung «Succès cinéma» ist ein erster Schritt: Jeder erhält für seinen nächsten Film Geld, wenn er mit seinem vorangegangenen erfolgreich war.