Unter dem Motto «Raubkopierer sind Verbrecher» macht jetzt die gesamte deutsche Filmwirtschaft gegen die massenhafte Verletzung des Urheberrechts mobil. Sie startete am Donnerstag in Berlin eine neue Kampagne, um gegen das illegale Brennen und Herunterladen von Filmen aus dem Internet vorzugehen. Die Filmwirtschaft erwartet allein in diesem Jahr einen Schaden von etwa 1 Mrd. Euro, wovon tausende Arbeitsplätze betroffen seien, wie Vertreter der Filmwirtschaft auf einer Pressekonferenz betonten.
Auch in der Schweiz ist die Piraterie - vor allem in Form von Internet-Downloads - im Vormarsch, wie Roger Chevallaz von der Schweizerischen Vereinigung zur Bekämpfung der Piraterie SAFE der sda bestätigte. Er schätzt den Schaden von Film-, Video- und Softwarepiraterie in der Schweiz auf etwa 100 Millionen Franken jährlich. Eine Aufklärungskampagne wie in Deutschland überlege man sich auch hier, so Chevallaz. Allerdings biete das 1993 revidierte Schweizer Urhebergesetz nicht so gute Handhabe wie dasjenige Deutschlands, das jüngst revidiert worden sei. Vor zehn Jahren seien Downloads aus dem Internet eben noch kaum ein Thema gewesen.
In Deutschland sind von Januar bis August von 5,1 Millionen Bundesbürgern bereits 30,3 Millionen CDs und DVDs mit Spielfilmen gebrannt worden, erklärte die ZKM unter Berufung auf eine Studie im Auftrag der Filmförderanstalt. Dies sei bereits mehr als im gesamten Jahr 2002, als 27 Millionen Kopien erstellt worden seien. Den Schaden allein für das vergangene Jahr beziffert die Filmwirtschaft auf 800 Millionen Euro.
Donnerstag
27.11.2003