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Mittwoch
05.09.2001

Die Oscar-Filmpreise bekommen Konkurrenz. Das Amerikanische Filminstitut (AFI) will neu ebenfalls die besten Leistungen in Kino und Fernsehen prämieren und dies acht Wochen vor der alljährlichen Oscar-Verleihung. Die AFI-Preise sollen erstmals bei einer Gala am 5. Januar 2002 vergeben werden, berichtete am Dienstag die «Los Angeles Times». Die Oscar-Veranstalter reagierten auf diese Ankündiung mit kaum verhüllter Verärgerung. Der Direktor der Academy of Motion Picture Arts and Sciences sagte: «Für die Preise kommen doch dieselben Filme in Betracht, die selben Leute werden sie präsentieren, die gleichen Künstler werden sie entgegennehmen.» Das AFI als nicht-profitorientierte Einrichtung zur Förderung der Filmkunst hat im Vergleich zur Oscar-Academy, die als Branchenvereinigung agiert, eher ein filmwissenschaftliches Image. Bekannt wurde das AFI, das weitgehend auf Sponsoren angewiesen ist, durch die Veröffentlichung seiner umstrittenen Liste der 100 besten Filme aller Zeiten, die regelmässig aktualisiert wird. Zudem publiziert das AFI einmal im Jahr eine Liste der zehn besten Filme des Jahres. Anders als die Oscar- und Globe-Verleiher will das AFI die jeweils besten Filme des Jahres auch an früheren Glanzleistungen Hollywoods messen. «Wir möchten das Jahresergebnis in einen historischen Kontext zu stellen», heisst es in einer AFI-Mitteilung.