Unter dem Titel «Neue Ideen» startet der scheidende Jean-Frey-CEO Filippo Leutenegger im kommenden Juni eine Gratiszeitschrift, die laut Untertitel ein «Magazin rund ums Haus» sein will. Das Heft soll in einer Auflage von 750 000 Exemplaren per Post an alle Bewohner von Einfamilienhäusern der deutschen Schweiz gehen, womit eine Reichweite von mindestens 1,2 Millionen Lesern anvisiert wird. Dies ergäbe nach «Coop-Zeitung» und «Migros-Magazin» die drittgrösste Zeitschrift der Schweiz.
Zu diesem Zweck hat Filippo Leutenegger eine Aktiengesellschaft namens Medienarena gegründet und sich als deren CEO den Medienmanager Rehné Herzig geangelt, der bei Ringier Zeitschriften-Anzeigendirektor war und zehn Jahre bei der internationalen Verlagsgruppe Egmont («Micky Maus») arbeitete. Designierter Chefredaktor ist der ehemalige «Immobilien-Business»-Chefredaktor Heinz Ernst Daester. Am Donnerstag ist eine erste Nullnummer ausgeliefert worden, die in den nächsten Tagen breit gestreut werden soll. Dieses Jahr wird das Heft viermal (Juni, August, Oktober und Dezember) erscheinen, ab 2008 jeweils zehnmal jährlich (Doppelnummer Juli/August und Dezember/Januar).
Die Begeisterung sprüht förmlich aus den Augen von Rehné Herzig, wenn er sein Projekt vorstellt. «In der Schweiz werden jedes Jahr zehn Milliarden Franken in Privathäuser investiert, aber für diese Zielgruppe gibt es nur anderthalb Dutzend Spezial-Interest-Titel ohne nennenswerte Auflage und Reichweite», skizziert er am Donnerstag gegenüber dem Klein Report den Markt, in dem sich das Heft bewegen wird. Aus Skandinavien kennt der Däne Herzig verschiedene derartige Hefte mit zum Teil Millionenauflagen, und er ist darum überzeugt, dass das Konzept funktioniert.
Die weitgehend mit Blindsatz abgefüllte Nullnummer vermittelt den Eindruck eines vielseitigen Hefts mit drei Hauptrubriken: «Drinnen», «Draussen» und «Rundum». Laut Chefredaktor Daester will er «versuchen, der Leserschaft ganz konkrete Hilfen anzubieten», wie er gegenüber dem Klein Report sagte, «der Serviceteil zu den Themen Bauen, Wohnen, Finanzieren, Versichern und so weiter ist enorm wichtig.» Vorgesehen seien aber auch Homestories mit Prominenten, Reise-, Auto- und Schmuck-Tipps. Auf mögliche Konkurrenten angesprochen sagte Heinz Daester: «Ich sehe keine Konkurrenz.»
Sollten die «Neuen Ideen» im Schweizer Markt auf fruchtbaren Boden fallen, hat Rehné Herzig bereits weitere Projekte in der Schublade: «Ich denke an Regionalsplits im kommenden Jahr sowie an thematische Erweiterungen, beispielsweise für Bewohnerinnen und Bewohner von Etagenwohnungen. Und wir denken auch, dass diese Konzepte ebenfalls im nahen Ausland funktionieren würden.»
Donnerstag
04.01.2007