Nach schwierigem Start und einem grossen Loch in der Kasse musste beim Fifa-Museum schon früh der Rotstift angesetzt werden. Für die Gastronomie, das grösste Sorgenkind der Verantwortlichen, zeichnet sich nun eine Lösung ab, wie Acting Managing Director Marc Caprez dem Klein Report sagt.
Das im Februar 2016 eröffnete Fifa-Museum sei in diesem Jahr «grundsätzlich gut unterwegs», sagt Marc Caprez. «Viele Museen verzeichnen im zweiten Jahr einen starken Besucherrückgang. Dies zeichnet sich bei uns nicht ab», kann er nach dem holprigen Start des noch jungen Fussball-Museums aufatmen.
Trotz finanziellen Schwierigkeiten war das Fifa-Museum im Eröffnungsjahr gemessen an den Besucherzahlen die Nummer drei in der Stadtzürcher Museumslandschaft, was Caprez als «sehr guten Erfolg» bezeichnet. «Natürlich hätten wir - wie alle anderen Museen auch - gerne noch mehr Besuchende», ergänzt er diesbezüglich. Für die kommenden, «tourismusstarken Monate» erwarte er, «dass wir einen Tick besser abschliessen werden als im letzten Jahr».
Die Besucherinnen und Besucher bewerten das Museum auf den einschlägigen Portalen wie Tripadvisor, Facebook oder Google überwiegend als positiv: «Auf Tripadvisor haben über 50% das Museum als ausgezeichnet bewertet und weitere 32% als sehr gut», freut sich Caprez über die grundsätzlich positiven Feedbacks der Besuchenden.
Sorgen bereiten ihm aber weniger die Besucherzahlen als viel mehr die sehr hohen Fixkosten des Museums: «Ja, wir werden die Kosten auch in diesem Jahr weiter reduzieren können, da viele teure Verträge mit externen Partnern und Free-Lancern aufgelöst wurden», erklärt er dem Klein Report.
Besonders wichtig: Die bis anhin stark defizitäre Gastronomie werde das Budget ab Juni nicht mehr belasten. «Viele dieser Prozesse sind noch am Laufen, daher können die Kosteneinsparungen derzeit noch nicht definitiv beziffert werden», sagt er weiter.
Die Suche nach einem externen Catering-Partner für Events im Museum ist unterdessen weit fortgeschritten, wie der Museumschef dem Klein Report sagt. «Wir sind diesbezüglich sehr gut unterwegs und werden zu diesem Punkt bald öffentlich kommunizieren», lässt er verlauten. Der neue Partner werde danach die Gastronomiebetriebe «in Eigenregie» führen.
Neben der deutlichen Kostenreduktion sind beim Fifa-Museum künftig weitere Anpassungen geplant. Das Museum werde den Fokus verstärkt auf die «sozialen, kulturellen und edukativen Werte des Fussballs» legen, so Caprez, «dazu haben wir beispielsweise Lernprogramme für Schulen entwickelt».
Daneben sei eine stärkere Positionierung als Kompetenzzentrum im Bereich Sporthistorik geplant: «Mit unserer Bibliothek und dem Documentation- und Research-Center haben wir diesbezüglich eine ausgezeichnete Ausgangslage», findet Marc Caprez. «Ferner wollen wir regelmässig die grossen Namen aus der Fussballwelt bei uns zu Besuch haben und so das Museum zu einem lebhaften Begegnungsort für alle Fussball- und Sportbegeisterten machen.»