Für die FIFA bedeutet der drohende Konkurs des Zuger Sportrechtevermarkters ISMM/ISL ein grosses operationelles und ein finanzielles Defizit. Als erste Konsequenz muss die FIFA die Software-Entwicklung für die Fussball-Weltmeisterschaft 2002 in Japan und Südkorea übernehmen, bestätigte FIFA-Sprecher Andreas Herren der SDA. Für diese Informatiklösungen, die bisher von ISMM und ihrer Tochterfirma ISL übernommen wurden, sind Investitionen von 120 Mio. Franken nötig. Die FIFA hofft, wenigstens zwei Drittel der Kosten aus Sponsorengeldern bestreiten zu können. Trotzdem rechnet sie insgesamt mit Verlusten von 40 Mio. Franken. Was ebenfalls auf dem Spiel steht, sind die Übertragungsrechte der Fussball-Weltmeisterschaften 2002 und 2006 in die USA und nach Europa, die die ISL-ISMM erworben hat. Nach dem ISMM/ISL-Konkurs
hat nun der deutsche Medienkonzern Kirch eine 30-tägige Option, für 1,4 Mrd. Fr. die TV-Rechte zu erwerben. Nach dem Bruch mit der ISMM/ISL muss die FIFA die Marketingrechte selbst verwalten und will hierzu die vorsorglich gegründete Marketing AG reaktivieren. Dazu müssen in den nächsten Wochen 100 Personen rekrutiert werden.
Freitag
18.05.2001