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Montag
15.09.2014

Medien / Publizistik

Parlamentswahlen ohne die «vierte Gewalt»: Auf Fidschi finden seit dem Staatsstreich 2006 zum ersten Mal Parlamentswahlen statt. Journalisten, die darüber berichten, riskieren bis zu fünf Jahre Haft.

Seit Montag früh ist es allen Medien verboten, Nachrichten und Kommentare über die Wahlen am Mittwoch zu verbreiten. Auch Berichte in den sozialen Medien sowie jegliche Wahlkampfaktivitäten im öffentlichen Raum können mit Haftstrafen bis zu fünf Jahren geahndet werden.

Die seit dem Militärputsch vor acht Jahren autoritär regierende Staatsführung rechtfertigte die Zensur damit, dass die Wähler ihre Stimme abgeben sollen, ohne von Parteiwerbung beeinflusst zu werden. Nachrichtensperren in anderen Ländern, wie sie zum Beispiel in Neuseeland parktiziert werden, gelten nur während der Öffnungszeit der Wahllokale und werden nicht mit Haft bestraft. 

Die Behinderung der journalistischen Arbeit auf Fidschi wird von Reporter ohne Grenzen (ROG) und Amnesty International seit Langem kritisiert. Auf der Liste der Pressefreiheit von ROG rangiert der Inselstaat im Südpazifik auf Platz 107 von 180.