«Saludos zum Letzten»: Ralph Weibel ist beim «Nebelspalter» gekündigt worden, wie er am Mittwoch in einem Erklärungsschreiben statt dem erwarteten Briefing an seine Kolleginnen und Kollegen schreibt.
«Gestern wurde ich von Markus Somm und Christian Keller ohne Vorzeichen gekündigt und per sofort freigestellt. Damit keine Gerüchte entstehen: Zuschulden kommen lassen habe ich mir nichts», sucht Weibel nach einer Klärung des Nebels rund um seine unerwartete Situation.
Das Magazin werde neu ausgerichtet, «und dies soll ohne mein Zutun geschehen», kommuniziert Redaktionsleiter und Produzent Weibel an seine Mitstreitenden. Dazu weiter: «Über die neue personelle Besetzung und wie die allfällige, künftige Zusammenarbeit mit Euch aussieht, wird Euch demnächst mitgeteilt.»
Neben einem Dank für die kreative Zusammenarbeit bleibt nicht unerwähnt, dass es für Weibel mehr Vergnügen als Last war, das älteste Satiremagazin der Welt «mit Eurer wertvollen Mitarbeit in den vergangenen gut fünf Jahren zu gestalten. Muchas gracias!».
Offiziell soll seine Freistellung am kommenden Freitag kommuniziert werden. Weibel macht sie bereits publik, «damit Ihr wisst, weshalb ich Eure Fragen und Mails nicht mehr beantworte und weshalb Ihr das langersehnte Briefing heute nicht bekommt».
Dem Satireheft wünscht er ohne Ironie «alles Gute für die Zukunft». Er mache sich jetzt auf die Suche nach Arbeit und nutze die Zeit, besser Spanisch zu lernen, damit er nicht nur «hola» und «saludos» über seine Lippen bringen könne.
Ralph Weibel, Jahrgang 1968, war seit Februar 2018 Produzent beim «Nebelspalter».
Vor seiner Zeit beim Schweizer Satire-Magazin war er im tagesaktuellen Journalismus tätig: beim Radiosender FM1 und beim «St. Galler Tagblatt». Seit 2008 erschienen sechs Kolumnensammlungen von ihm. Daneben ist er als Poetry Slammer und – zusammen mit dem Liedermacher Christian Weiss – auf Kabarettbühnen unterwegs.