Solidarität statt Kündigung: Die Belegschaft der Fellner-Mediengruppe um die Medienmarken «Österreich» und «Oe24» soll für ein Jahr nur noch vier Tage pro Woche arbeiten, bei entsprechendem Gehaltsverzicht von 20 Prozent.
Damit könnten die beim Arbeitsmarktservice AMS vorangemeldeten Kündigungen noch abgewendet werden.
Diese Alternative – Gehaltsverzicht für alle statt Kündigung für Einzelne – hat laut Informationen des «Standards» in Wien der Herausgeber und Gründer Wolfgang Fellner am Freitag an die Belegschaft kommuniziert. Fellner soll eine solche Lösung als Zukunftsmodell für die Medienbranche dargestellt haben. Andere Häuser würden dem Beispiel folgen, habe Fellner erklärt.
Die Erfahrungen mit der Kurzarbeit während dem ersten Lockdown hätten das Management darauf gebracht, weiterhin auf Teilzeitmodelle zu setzen, wurde in der Belegschaft spekuliert.
Im Rahmen einer Frühwarnung an das Arbeitsamt hat die zur Mediengruppe gehörende Media Content and Cityservice GmbH angekündigt, dass sie bis zu 18 Kündigungen aussprechen müsse bei zuletzt 84 Angestellten.
Die oe24 GmbH, die etwa das Onlinenachrichtenportal «oe24.at» betreibt, warnte das AMS, sie könnte sich von elf der insgesamt 57 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter trennen.
Die Mediengruppe Österreich GmbH selbst, welche die Tageszeitung «Österreich» und andere Printmedien herausgibt, meldete 14 der insgesamt 74 Angestellten dem AMS.
Mit der weniger entlöhnten Viertagewoche könnte dieser Jobabbau jetzt aufgefangen werden.