Der umstrittene Buchautor Thilo Sarrazin und sein alter Verlag haben ihren Rechtsstreit aussergerichtlich beigelegt. Sarrazin verklagte Random House auf Rufschädigung, weil der Verlag sein Buch «Feindliche Übernahme – Wie der Islam den Fortschritt behindert und die Gesellschaft bedroht» nicht veröffentlichen wollte.
Nun muss Sarrazin einen Viertel des Autorenvorschusses, den er für sein Manuskript erhalten hatte, zurückzahlen. Damit erhält der Verlag aus München 25'000 Euro vom früheren Berliner Finanzsenator und Vorstand der Deutschen Bundesbank.
Der Schadenersatz, den Sarrazin vor dem Landgericht München eingeklagt hatte, ist mit dem Vergleichsabschluss vom Tisch. Wegen angeblicher «Rufschädigung» hatte der Buchautor mehr als 800'000 Euro gefordert.
Obwohl Thilo Sarrazin einen Viertel seines Vorschusses zurückzahlen muss, sei er mit dem Vergleich «sehr zufrieden», wie er über seinen Anwalt Andreas Köhler mitteilte. «Mir ist Genugtuung widerfahren», liess er in einer Presseerklärung verlautbaren.
Im August 2018 wurde Sarrazins kontroverses Buch «Feindliche Übernahme» schliesslich von einem anderen Verlag veröffentlicht.
Das Buch sei nach «Deutschland schafft sich ab» sein erfolgreichstes Werk, so Sarrazins Anwalt. «Vor dem Hintergrund dieses Erfolges war der Rechtsstreit vor dem Landgericht München in grossen Teilen hinfällig, da für Thilo Sarrazin kein wirtschaftlicher Schaden entstanden ist.»
Wie bereits in seinem Bestseller «Deutschland schafft sich ab» bringt Thilo Sarrazin in «Feindliche Übernahme» seine klare Ablehnung gegenüber der Einwanderung von Menschen aus islamischen Ländern zum Ausdruck.
Mit seinen migrationskritischen Standpunkten stösst Sarrazin immer wieder auf deutliche Kritik: Die SPD-Spitze warf ihrem ungeliebten Parteigenossen unter anderem vor, in seinen Büchern rassistische Positionen zu vertreten.