Die «Bild»-Zeitung titelt: «Sponsoren-Hammer!». Am Mittwoch konnte der FC Bayern München die Meldung in die Tore der deutschen Medien versenken, dass der Rekordmeister und die Fluggesellschaft Qatar Airways sich dazu entschieden haben, «die Zusammenarbeit zu beenden».
Dabei handle es sich um eine einvernehmliche Trennung nach Ablauf der Vertragszeit. Aus München heisst es dazu: «Die Verbindungen, die der FC Bayern durch Qatar Airways mit seinen Fans in der arabischen Welt knüpfen konnte, werden bleiben. Beide Partner haben aktiv einen Austausch zwischen den Kulturen gefördert.»
Das haben die Fans nicht immer so gesehen. Bei der Mitgliederversammlung 2021 war das Thema eskaliert. Es gab Tumulte und Buh-Rufe rund um die Katar-Anträge.
Legendär wurde danach ein Posting von Ehrenpräsident Uli Hoeness gegen den Kopf der Katar-Kritiker Michael Ott: «Ihr Auftritt war peinlich! Das ist der Fussballklub Bayern München und nicht die Generalversammlung von Amnesty International!»
Die Trennung der Kicker von der Fluggesellschaft kommt überraschend. Noch vor zwei Wochen hatte Bayern-Präsident Herbert Hainer gesagt, dass man sich in Gesprächen über eine Verlängerung des auslaufenden Vertrags befindet. Er versuchte zu beschwichtigen: «Es geht uns neben finanziellen und den rechtlichen auch um die sozialen Aspekte. Wir reden mit Qatar Airways und dann schauen wir, was dabei rauskommt.»
Wie es heisst, wollten die Bayern die Zusammenarbeit mit mehr sozialen Projekten vor Ort und noch mehr Engagement für die Verbesserung der Menschenrechte fortsetzen.
Die Fluggesellschaft war seit Juli 2018 offizieller Sponsor des Klubs und soll den Bayern 25 Millionen Euro pro Saison eingebracht haben.