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Montag
18.06.2018

Vermarktung

Das US-Bundeskriminalamt untersucht den Medienhandel und die Transparenz im amerikanischen Werbemarkt.

Der britische Werbe- und Medien-Branchendienst «Campaign» hat erfahren, dass FBI-Vertreter in den letzten Monaten Media-Leute kontaktiert haben, um Auskunft über jüngste Handelspraktiken zu erhalten. Offenbar soll auch des Justizministerium eingeschaltet sein, um allenfalls eine Strafverfolgung einzuleiten, wie aus dem Königreich berichtet wird.

Noch ist nicht klar, ob das FBI formell eine Untersuchung des Mediahandels angeordnet hat oder einfach mehr Transparenz ins Business bringen möchte. Es geht wiederum - wie schon in früheren Jahren - um geheime Kickback-Zahlungen und unbegründete Rabatte, welche die grossen Mediaagenturen gewährten. Solche Vorwürfe wurden vor mehreren Jahren auch in Deutschland bekannt, in deren Verlauf gegen Media-Agenturchefs gerichtlich vorgegangen wurde.

Der US-Verband der nationalen Werbetreibenden (ANA) hatte bereits im Juni 2016 einen Bericht der privaten Ermittler K2 Intelligence über «intransparente» Praktiken bei US-Mediaagenturen veröffentlicht. Der nannte zwar keine Unternehmen namentlich, stellte aber fest, dass einige Agenturgruppen geheime Rabatte erhielten und auch die Preise für Anzeigen mit entsprechendem Gewinn vereinbarten; diesem Vorwurf widersprachen jedoch die Agenturen.

Unabhängig davon haben Werbetreibende, Agenturen und Verlage wegen der Zunahme von Online-Anzeigenbetrug in den letzten Jahren Bedenken hinsichtlich der digitalen Media-Vermarkung geäussert.