Die Vorwürfe von Donald Trump an seinen Vorgänger Barack Obama waren heftig: Trump beschuldigte ihn, seine Telefone abgehört zu haben. Ohne Beweise zu liefern. Nun teilt das FBI mit, dass es gar keine Abhöraktion von Obama gegeben habe.
Donald Trump behauptet seit mehr als zwei Wochen, Barack Obama habe ihn im Wahlkampf abhören lassen. Anfang März hatte Trump getwittert: «Wie tief ist Obama gesunken, meine Telefone während des heiligen Wahlprozesses anzuzapfen. Böser (oder kranker) Typ!»
Trump ging sogar noch einen Schritt weiter und rückte die angebliche Abhöraktion in die Nähe der Watergate-Affäre, bei der auch abgehörte Telefone eine tragende Rolle spielten.
James Comey, Direktor des Federal Bureau of Investigation (FBI), äusserte sich vor einem Geheimdienst-Ausschuss. Dabei ging es unter anderem um die Frage, ob Russland die Wahlen beeinflusst habe. Dieser möglichen Absprache zwischen dem Trump-Team und Russland gehe man derzeit noch nach.
Comey äusserte sich aber auch zu den Abhörvorwürfen, die Trump gegen seinen Vorgänger erhoben hat: Es habe keine Abhöraktion gegen den republikanischen Präsidentschaftskandidaten gegeben. Comey habe auch keinerlei Informationen, die Trumps Anschuldigungen unterstützen würden. Auch das US-Justizministerium sei zu keiner entsprechenden Erkenntnis gekommen, sagte er schliesslich.
Der US-TV-Sender CNN hatte am Wochenende bereits berichtet, das Justizministerium habe dem Geheimdienst-Ausschuss Unterlagen zukommen lassen, die Trumps Abhörvorwürfe gegen Obama entkräften.
Auch der frühere Geheimdienstdirektor der USA, James Clapper, hatte eine Telefonüberwachung des Kandidaten Trumps ausgeschlossen. Später hat Trumps Sprecher Sean Spicer erwidert, der Ausdruck «abhören» sei nicht wörtlich zu nehmen.