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Mittwoch
30.10.2002

Die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» (FAZ) will sich von den Randbereichen des Zeitungsgeschäfts trennen. Die Buchverlage werden langfristig abgestossen, die beiden Online-Angebote des Blattes zusammengelegt. «Ich glaube, dass unsere Buchverlage eine gefährliche Zwischengrösse besitzen. Sie sind nicht klein genug und sie sind nicht gross genug», sagte der designierte FAZ-Aufsichtsratsvorsitzende Wolfgang Bernhardt in einem Interview mit der FAZ vom Mittwoch. Daher habe der Verlag die Absicht, sich von den Buchverlagen (Deutsche Verlagsanstalt DVA, Kösel oder Manesse) zu trennen. Für die Suche nach einem Käufer werde man sich Zeit lassen. Die FAZ GmbH will sich angesichts der Krise auf dem Anzeigenmarkt zunehmend auf ihr Kerngeschäft konzentrieren und hat bereits mehrere Massnahmen angekündigt. So trennt sich der Verlag von den FAZ Business Radiosendern in München, Berlin und Frankfurt und bündelt seine Internet-Aktivitäten. Die FAZ GmbH wolle ihre Probleme aber aus eigener Kraft lösen, sagte Bernhardt der eigenen Zeitung. Die Unabhängigkeit und Selbstständigkeit müsse erhalten bleiben. Der Verlag werde auch zum Jahresende 2002 keine Bankschulden haben, was wenige Konkurrenten von sich behaupten könnten.